… eine kleine große Weihnachtsgeschichte.

Wie sich alles von einem Moment auf den anderen schlagartig ändern kann.

Am Montag wollte ich mich gerade an die Arbeit für meine jüngst gewonnene Kundin setzen, als sie mich völlig unerwartet anrief. Mein erster Gedanke war, dass sie etwas anders haben wollte, als bereits besprochen war.

Das Telefon läutete also und ich hob ab. Ihre Stimme klang gewohnt nett und klar. Sie bat mich tatsächlich einen anderen Inhalt für Ihre sozialen Medien herzurichten und erklärte mir dann, warum. 

Sie hatte am Samstag einen Unfall – mein Herz machte sofort einen Zwischenschlag – und erzählte mir, dass sie bei einem Spaziergang auf einer Eisplatte ausgerutscht und so unglücklich gestürzt sei, dass sie einen sehr komplizierten Handbruch erlitten hatte. Mehrere Schrauben und eine Metallplatte hatten eingesetzt werden müssen. Den Gips für den Heilungsprozess müsse sie nun sechs Wochen tragen. Eine Therapie müsse folgen, um wieder arbeiten zu können. 

Alessandra ist selbständige Kosmetikerin in der Schweiz.

Meine Betroffenheit war groß, da es als Unternehmerin ohne hart genug ist, und wenn man so lange ausfällt, es alles schwerer macht. Ich drückte ihr meine Sorge aus und bot ihr meine Hilfe an, wo ich konnte. 

Sie bedankte sich sehr und meinte, ob ich ihr nicht einen post für die sozialen Medien machen könnte, und was ich davon hielt, wenn ihre beste Freundin Sabine ein Foto von der eingegipsten Hand machen würde – dass das lustig aussehen würde.

Ich gebe zu, dass ich immens beeindruckt war von dem positiven Zugang in dieser Lage, und wie sie sie meisterte. Ihre Stimme klang, als wäre nichts passiert, obwohl sie unter starken Schmerzmitteln stand. Es war eine so starke Haltung, die ich innerlich für mich auffing, um sie bei Bedarf zur Verfügung haben.

„So viel Glück im Unglück!“, meinte sie. Eine halbe Stunde später im Krankenhaus und man hätte die Nervenstränge nicht mehr gefunden und operieren können. 

Menschen, die so positiv reagieren, sind für mich kleine große ✨Weihnachtswunder✨.

Ich für meinen Teil kann mir da ein großes Stück abschneiden.


…there was a little big Christmas story.

How everything can change suddenly from one moment to the next.

On Monday, I was about to get down to work for my recently won customer when she called me completely unexpectedly. My first thought was that she wanted something different from what was already discussed.

So, the phone rang, and I picked up. Her voice sounded nice and clear as usual. She actually asked me to prepare a different content for her social media and then explained why.

She’s had an accident on Saturday – my heart hit an extra beat in between – and told me that she slipped while walking on ice and fell so unluckily that she had a very complicated broken hand. Several screws and a metal plate had to be used. She now had to wear the cast for the healing process for six weeks. Therapy must follow in order to be able to work again.

Alessandra is a self-employed beautician in Switzerland.

I was very concerned because as an entrepreneur it is tough enough, and if you are absent for so long, it makes everything harder. I expressed my concern and offered her my help where I could.

She thanked me very much and said if I could put a post together on social media for her and what I thought if her best friend Sabine took a picture of her hand in cast – that it would look funny.

I admit that I was immensely impressed by the positive approach in her situation and how she coped with it. Her voice sounded like nothing had happened, even though she was on strong pain medication. It was such a strong attitude that I saved innermost for myself to have it available when needed.

So lucky in bad luck!”, she said. Half an hour later in the hospital and the nerve cords could not have been found and operated on.

For me, people who react so positively are little big ✨Christmas miracles✨.

For my part, I can learn a lot from that.

… ein Nikolo im Osternest.

Warum ich als Kind einmal durch die Krampus-Hölle ging.

Wenn man so wie ich einen älteren Bruder hat, muss man sich immer wieder mal beweisen. Einer dieser geschwisterlichen „Machtkämpfe“ bestand darin, bei gemeinsamen Anlässen für Geschenke wie Ostern, Nikolo oder Weihnachten, die immer wieder auch Naschereien als kleine Aufmerksamkeiten aufwiesen, zu wetten, wer sein Osternest länger hatte, seinen Schokonikolo später genüsslich vernichtete oder das Soletti-Sackerl länger zur Verfügung hatte.

Es war also wieder einmal so weit. Der 6. Dezember nahte.

Die Mandarinen, Erd- und Walnüsse wurden von Mama ins rote Krampussackerl gesteckt, Lebkuchenkrampus und der Schokonikolo kamen dazu, ein paar „Mag man eben“-Schnitten waren Teil der Tradition – wunderschön. Oft war dann noch ein Buch oder sonst ein nicht essbares Geschenk dabei. Ich liebte diese Packerl.

Eines war aber neben all der Nascherei und der Spannung, ob der Krampus kommt oder nicht, besonders wichtig:

Wer konnte länger seinen Schoko-Nikolo aufbewahren?

Da kam mir eines Nikolaus-Tages eine Idee …

In meinem Zimmer stand eine Anrichte. Zwei der drei Abteile gehörten mir für Spiele, Puppen, Bücher, was auch immer. Das dritte Abteil benutze mein Papa für seine Fotoausrüstung. Diese Tür hatte im Vergleich zu meinen zwei Fächern einen Schlüssel. 

Obwohl sich das später einmal entscheidend ändern sollte, benutze mein Papa seine Fotoausrüstung zum damaligen Zeitpunkt sehr selten. Also dachte ich mir nicht viel dabei, meine Süßigkeiten des Nikolo-Packerls in seinem Teil des Möbelstückes einzusperren, um mich selbst abzuhalten, der Naschsucht nachzugeben. Um es für mich selbst schwieriger zu machen – oder zumindest zweimal darüber nachzudenken, was helfen sollte, die Wette zu gewinnen – sperrte ich die kleine Tür ab, düste von meinem Zimmer in den ersten Stock (… ja, ich rannte …) und versteckte den Schlüssel zur süßen Versuchung in einem Glas ganz hinten in der Küchenanrichte, wofür ich sogar einen Sessel brauchte, um dies zu tun.

Oh ja – diese Wette würde ich sicher gewinnen.

Hahaha-Haha-Haaa! Ätschibätschi.

Und es stimmte. Nur, dass ich dafür Monate danach Kinderblut schwitzte.

Mein Vater ging mit seinen Kollegen auf einen Betriebsausflug. Der fand direkt vor Ostern des folgenden Jahres statt. Auf diesen Ausflug wollte er seine Kamera mitnehmen und fragte uns alle, wo der Schlüssel zu seinem Fach sei. 

Niemand wusste es. Auch ich nicht. Mir wurde heiß und kalt zugleich. Schließlich war alles in meinem Zimmer. Ich konnte mich in meinem simplen Kinderhirn nicht mal daran erinnern, dass ich vor Monaten den Schlüssel wegen meiner Wette versteckt hatte. Dass ich ihn versteckt hatte, kam mir während der Suche in den Sinn. Und nach Stunden des Suchens fiel es mir plötzlich ein, und ich kraxelte auf die Küchenanrichte und fand den Schlüssel.

Der Krampus hatte mich doch tatsächlich durch die Hölle geschickt.

Mein Papa holte seine Ausrüstung hervor und während er dies tat, überreichte er mir mit schüttelndem Kopf den Schokoladenikolo. 

Ich dachte nur: Ist ja doch der Nikolo stärker als der Krampus, weil er so lange überlebt und mich die Wette hatte gewinnen lassen.

So simpel kann das Leben sein, wenn es nur um Schokolade geht.


… there was a chocolate Santa in my Easter basket.

Why I once went through children’s Hell at Easter time.

If you have an older brother like me, you have to prove yourself over and over again. One of these siblings “power struggles” consisted in betting on common occasions for gifts such as Easter, Santa, or Christmas, which also consisted of sweets as small gifts, as to who had the Easter basket longer, who would later destroy their chocolate Santa joyfully or kept the pretzels around longer.

It was that time of the year again. December 6th was approaching.

The mandarins, peanuts and walnuts were put in the bag of the ‘red Devils’ (the bad cop in contrary for the good cop Santa) by Mama, gingerbread Devil and the chocolate Santa were added, a couple cookies were part of the tradition – wonderful. Often there was also a book, a comic, or some other non-edible gift with them. I loved this little package.

But one thing was particularly important in addition to all the sweets and the tension, whether the Devil would come or not:

Who could keep their chocolate icons longer?

Then one St. Nicholas day I had an idea …

There was a sideboard in my room. Two of the three compartments were mine for games, dolls, books, whatever. The third compartment was used by my dad for his photo equipment. This door had a key – in comparison to the two compartments.

Although that would significantly change years later, my dad used his photo equipment very rarely. I didn’t think much about locking up my Santa’s sweets in his part of furniture to keep myself from indulging my cravings. To make it harder for myself – or at least think twice about what getting it, which should help wining the bet – I locked the little door, dashed from my room to the first floor (yes, I ran), and hid the key from the sweet temptation in a glass at the very back of the kitchen counter which even required a chair to do so.

Oh yes – I would definitely win this bet.

Hahaha-Haha-Haaa! Nah-nah-na-na-nah-nahhh!

And it was true. Except that months later, I sweated children’s blood for it.

My father went on a company outing with his colleagues. It took place right before Easter of the following year. He wanted to take his camera on this trip with him and asked us all where the key to his locker was.

Nobody knew. Me neither. I got hot and cold at the same time. After all, everything was in my room. In my simple child’s brain, I couldn’t even remember that months ago I had hidden the key because of my bet. That I had buried it occurred to me during the search. And after hours of looking, I suddenly remembered and crawled up on the kitchen counter and found the key.

‘The Devil’ had actually sent me through hell.

My dad took out his equipment and while he was doing so, he handed me the chocolate Santa –  with a shaking head.

I just thought: Santa still is more powerful than the Devil because he survived so long, and he had let me win this bet.

Life can be so simple when it’s all about chocolate.

… eine etwas andere Cloud, und die war aus Staub gebaut.

Warum ich einmal mit einem Hammer auf eine Wand einschlug, so fest ich nur konnte.

Juni 1984, ich war noch nicht ganz 12 Jahre alt, folgte mein Vater dem Wunsch seiner einzigen Tante – meiner geliebten Großtante Ingeborg, die Ärztin in Liezen gewesen war – und baute nach ihrem viel zu frühen Tod unser Haus um.

Sie hatte ihm eine kleine Erbschaft hinterlassen, die ausreichen sollte, Verbesserungen wie Isolation, neue Fenster und ein paar andere Änderungen durchführen zu können. Mein Vater war ein ‚kleiner Angestellter‘ bei der Landwirtschaftskammer und hätte sich ein solches Unterfangen nie leisten können. 

Schließlich entschloss er sich zu diesem Schritt, weil er derselben Meinung war, dass dies das beste Investment in die Zukunft darstellte. Es wurden Pläne gezeichnet, um Genehmigungen angesucht, Räume, Grundstück, Böden und Mauern ausgemessen. Materialien ausgesucht, Nachbarn kontaktiert und schließlich der Spatenstich gesetzt.

Vor diesem Spatenstich durfte ich aber noch Hand anlegen.

Mein Vater hatte seinem Großvater geholfen, dieses Haus zu bauen, und als er und meine Mutter 1967 geheiratet hatten, durften sie in den oberen Stock einziehen, während meine Urgroßeltern den unteren Bereich bewohnten. Wie mein Vater so war, wollte er immer alles handfest, sicher und für die Ewigkeit ausführen. So ist da in eine Mauer im oberen Stockwerk etwas mehr Betonmischung als notwendig geflossen.

Meine Urgroßeltern waren zur Zeit dieses Umbaus längst verstorben, und meine Eltern, mein Bruder und ich bewohnten inzwischen die gesamte Wohnfläche des Hauses. Nun, besagte Mauer sollte nach den neuen Plänen herausgenommen werden, da die bis dahin oben befindliche Küche nach unten verlegt wurde, um die beiden oberen Räume, die diese Mauer trennte, in ein großes Wohnzimmer zu verwandeln.

𝙈𝙚𝙞𝙣 𝙋𝙖𝙥𝙖 𝙢𝙚𝙞𝙣𝙩𝙚 𝙫𝙤𝙡𝙡𝙚𝙧 𝙀𝙣𝙚𝙧𝙜𝙞𝙚: „𝘿𝙞𝙚 𝙈𝙖𝙪𝙚𝙧 𝙣𝙚𝙝𝙢𝙚𝙣 𝙬𝙞𝙧 𝙨𝙚𝙡𝙗𝙨𝙩 𝙝𝙚𝙧𝙖𝙪𝙨!“

Ziegel für Ziegel, das ginge ganz leicht. Hat er gesagt. Gemeint hat er es auch. Wie falsch er doch damit gelegen hatte.

Mit voller Euphorie starteten wir los. Ich möchte noch betonen, dass wir alle zur Zeit des gesamten Umbaus in diesem Haus wohnten. Es gab keine Ausweichwohnung irgendwo. 

Es ging also los. Die Küchenmöbel waren bereits alle abmontiert und behelfsmäßig in die Küche der Zukunft nach unten befördert worden. Der erste Ziegel wurde gesucht. Dafür musste zunächst eine Putzmörtelschicht entfernt werden, die sich hinter den Tapeten verbarg. Eine Schicht des staubigen Grauens. Es war immense Arbeit, diese Schicht abzuschlagen und von der Ziegelwand zu bekommen. Aber es machte mir Spaß, mit dem Hammer einfach mal so richtig drauflos schlagen zu dürfen. Temperament war mir in die Wiege gelegt worden. 

Ich hämmerte also befreit darauf los. Mein Bruder tat dasselbe, so meine Mutter und mein Vater. Zwei auf der früheren Wohnzimmerseite, zwei auf der ehemaligen Küchenseite. Eine Staubwolke löste die nachfolgende ab oder tanzte im Hammerschlagrhythmus mit der nächsten um die Wette. Endlich, nach Stunden (!) hatten wir die Ziegelwand freigelegt. Jetzt, meinte mein Papa, sei es nur mehr eine Bagatelle, die Wand abzubauen. 

Ziegel für Ziegel. Wenn der erste Ziegel raus ist, sei alles ein Kinderspiel. Also auch für mich.

Gesagt. Versucht. Mein Papa hatte irgendwie verdrängt, wieviel Zement er da zwischen die Ziegel gemauert hatte. Der Abbau war eine Katastrophe. Diese Mauer hätte einen Meteoriteneinschlag überstanden, selbst wenn alles andere herum in Trümmer gegangen wäre. Es wurde dunkel, meine langen Haare glichen der einer alten Frau – grau meliert. So würde ich also in 50-60 Jahren mal aussehen. Großartig. Wusste ich das wenigstens früh genug.

Den Rest der Mauer hat dann eine Schlaghammermaschine („die Hilde“) erledigt, und es stellte sich heraus, das dies von Beginn an die beste Lösung gewesen wäre. Naja, nachher ist man immer gescheiter.

Schlauer wurden wir auch durch das gesamte Abenteuer. Habe ich bereits erwähnt, dass wir durch all die Arbeitsschritte in diesem Haus gewohnt haben? Ich erinnere mich, als ob es gestern gewesen wäre. Fenster raus, Fliesenböden und Badezimmer neu, Wandabrisse innen und außen, Türen raus, Stemmarbeiten für neue Kabelverlegung, neue Rohre verlegt, Innenputz, Außenputz samt Isolierung, neue Möbelausstattung. Plattenverlegung rund ums Haus nach Drainage-Verlegung des gesamten Grundstücks. 

Der Feinstaub des Unterfanges hatten wir noch sechs Monate nach einem viel zu spät erfolgten Abschluss des Projektes in Ritzen, Kanten, Spalten sowie Nasenhöhlen, knirschend zwischen den Zähnen, auf dem Trommelfell, und der Sandmann für das berühmte Sandkörnchen am Morgen war leer ausgegangen für ein Jahr. Wir waren versorgt.

Wer immer ein Haus komplett umbaut, dem empfehle ich, es nur dann zu machen, wenn es eine andere Unterkunft gibt, in die man sich zurückziehen kann. Denn für Kinder mag es ein Abenteuer sein, aber als Erwachsener neben einer Vollzeitbeschäftigung ist es eine niemals zu enden scheinende Kraftprobe.

Inspired by @philippknefz und Virginia Cox, denen ich nur Glück und Freude wünsche in ihrem neuen #knusperhäuschen Zuhause.


…there was a slightly different cloud than we refer to today.

Why I once hit a wall with a hammer as hard as I could.

June 1984, I was not quite 12-years old, my father followed the request of his only aunt – my beloved great-aunt Ingeborg, who had been a doctor in Liezen – to rebuild our house after her much too early death.

She had left him a small inheritance that should be enough to make improvements like insulation, new windows, and a few other changes. My father was a ‘little clerk’ at the Chamber of Agriculture and could never have afforded such an undertaking.

Ultimately, he decided to take this step because he agreed that it was the best investment in the future. Plans were drawn, permits sought, rooms, property, floors, and walls measured. Materials selected, neighbors contacted and finally the groundbreaking ceremony.

But before that, I was allowed to lend a hand.

My father had helped his grandfather build this house, and when he and my mother got married in 1967, they were allowed to move into the upper floor while my great-grandparents lived in the lower area. As my father always was, he wanted to do everything solidly, safely and for eternity. A little more concrete mix than necessary flowed into a wall on the upper floor.

My great-grandparents had long since passed away at the time of this reconstruction and my parents, my brother and I now lived in the entire house. Well, the wall earlier mentioned should be removed according to the new plans, because the kitchen, which was upstairs until then, was moved down to convert the two upper rooms, which were separated by it, into a large living room.

So, my father said full of energy: “We’ll take this wall down ourselves!”

Brick by brick, that would be very easy, he said. He also meant it. How wrong he’d been.

We started full of euphoria. I would like to emphasize that we all lived in this house at the time of the entire makeover. There was no other accommodation anywhere.

The kitchen furniture had already been dismantled and temporarily moved down to the kitchen of the future. The first brick had to be found. To do so, a layer of plaster mortar that was hidden behind the wallpaper had to be removed. A layer of dusty horror. It was an immense job to remove this plaster and get it off the brick wall. But I enjoyed being able to hit it with the hammer. I was born with a proper temperament.

I pounded on it freely. My brother did the same, so did my mother and father. Two on the side of the former living room, two on the side of the earlier kitchen. A cloud of dust replaced the next one or danced in a hammer-beat rhythm with the following one. Finally, after hours (!) we had exposed the brick wall. Now, my dad said, it would be a trifle to dismantle the wall.

Brick by brick. When the first brick is out, everything is child’s play. Therefore, also for me.

Said and tried. Somehow my dad had forgotten the amount of cement he had put between the bricks. The dismantling was a disaster. That wall would have survived a meteor strike even if everything else around it had gone to pieces. It was getting dark outside; my long hair was like that of an old woman – mottled gray. So that’s how I would look like in 50-60 years. Great. At least I knew that soon enough.

The rest of the wall was then taken down by a hammer machine (the workers call it “Hilde”), and it turned out that this would have been the best solution from the start. Well, afterwards you’re always smarter. 

Throughout the entire adventure we learned even more. Did I mention that through all the work we lived in this house? I remember it just like yesterday. Windows out, new tiled floors and bathroom, demolished walls inside and out, doors out, chiseling work for laying new cables, laying new pipes, interior plastering, exterior plastering including insulation, new furniture. Laying of slabs around the house after laying the drainage of the entire property.

We still had the fine dust of the undertaking even six months after the project was completed – much later as predicted – in cracks, edges, crevices as well as nasal cavities, gritting between the teeth, on the eardrum, and the sandman for the famous grain of sand in the morning had gone empty-handed for one year. We were taken care of.

I recommend that anyone who ever completely remodels a house should only do it if there is another accommodation to which they can depart to. Despite it being an adventure for kids, as an adult, alongside a full-time job, it’s a never-ending test of strength.

Inspired by @philippknefz und Virginia Cox, denen ich nur Glück und Freude wünsche in ihrem neuen #knusperhäuschen Zuhause.

… ein sehr grauer Novembertag.

Eine Geschichte über nicht Absehbares, Beharren, Vorsicht und Liebe.

12. November… 

Ein kalter, windiger und mit Schneefall versehener Tag. Ein junges Paar war am frühen, aber schon finsteren Abend auf der Fahrt zum Flughafen in Klagenfurt, um den Bruder der jungen Frau abzuholen. Die Straßen waren stark befahren. Der 23-jährige Lenker fuhr äußerst defensiv, da das Schneegestöber immer mehr zunahm. Die Flocken wurden mit einiger Wucht gegen die Windschutzscheibe, aber auch an die Seitenfenster geschleudert. Nicht nur der Fahrtwind trug dazu bei, sondern auch die Windböen des Herbstes. 

Die Kommunikation war auf Grund der Konzentration des Fahrers ein Minimum. Die junge Frau, 19 Jahre alt, saß aufmerksam und jede Störung vermeidend neben ihm auf dem Passagiersitz. Der entgegenkommende Verkehr blendete zum Teil sehr. Die Straße führte leicht abwärts, war aber glücklicherweise nicht rutschig. Der Fahrer fuhr sein Fahrzeug außerdem immer bestens ausgerüstet. 

Der Aufprall erschien weniger hart als man im Nachhinein annehmen hätte müssen. Der größte zerstörte Teil des trotzdem zum Totalschaden gelangten Autos war rechts durch das Fenster des Beifahrersitzes. 

Mitten im Schneetreiben plötzlich Stillstand.

Der junge Mann starrte eine unendliche Sekunde ins Leere, ins Unfassbare, Unabsehbare. Dann stürmte er aus dem Fahrzeug auf die andere Seite. Riss die Tür auf. Die junge Frau war extrem blutig im Gesicht und stöhnte wiederholt:

„Mein Gesicht ist so kalt!“

Dies war die letzte Erinnerung des Mädchens an diesem Tag. 

Ihr Freund brachte sie, da sie selbst gehen wollte und konnte, in ein unmittelbar gelegenes Gasthaus. Von dort wurde ein Arzt gerufen, der schnell vor Ort war.

Was war passiert?

Ein komplett unbeleuchteter Traktor, der mit Holz beladen war, das ebenso nicht gekennzeichnet über die Ladefläche des Anhängers hinaus beladen war, war wie aus dem Nichts stehen geblieben, um abzubiegen. Im Schneegestöber war das landwirtschaftliche Fahrzeug wie eine Wand, und das Auto des Pärchens war zwar langsam, aber dennoch mehr oder weniger ungebremst in die herausragenden Holzpfähle geprallt.

Ein Holzpfahl hatte die Windschutzscheibe durchschlagen und genau in Gesichtshöhe die Beifahrerin erwischt. Ihr Gesicht war von den Glassplittern aufgeschnitten, vor allem die linke Seite. 

Der Arzt machte einige Tests. Sehtest. Geh- und Gleichgewichtstest. Sprachtest. Schmerzabklärung. Die Diagnose fiel mit ‚nichts Schlimmes‘ aus und Ruhe halten wegen dem Schock. 

Auf Grund des Geschehnisses bestand der junge Mann darauf, dass seine Freundin ins Spital gebracht wurde. Die Rettung wurde gerufen und sie wurde ins Krankenhaus geführt. Er selbst konnte das schwer beschädigte Auto nicht mehr fahren und machte sich per Anhalter eben dorthin. Mitfahren konnte er nicht, da er vorweg die Unfallsituation mit dem Unfallgegner und der Polizei klären musste.

Die nächste Erinnerung der jungen Frau waren starke Kopfschmerzen. Sie fand sich in einem Spitalsbett wieder und konnte sich unmittelbar an nichts erinnern. Die Tür Ihres Zimmers stand offen. Sie hörte Stimmen vom Gang – sie erkannte ihre Eltern und einen Arzt.

Sie konnte hören, wie jemand sagte, „Wenn es nur eine Gehirnerschütterung wäre, …“. Sie ließ das Nachdenken sein und schloss die Augen. Schließlich kamen die letzterwähnten ins Zimmer und sie wurde über ihren Zustand aufgeklärt.

Schädelbasisbruch. Nasenbeinbruch. Jochbeinbruch. Schnitte über das ganze Gesicht, hauptsächlich links. Leicht verletzte Beine. Die junge Frau selbst stellte Doppelbilder fest, wenn sie die Augen öffnete, sie hatte keinen Geruchsinn und ihre Zähne schmerzten. Flüssigkeitsaustritt aus der Nase.

Spitalsaufenthalt vom 12. November bis 21. Dezember mit Ruhestellung und medikamentöser Behandlung. Keine Operation.

Im Jänner des Folgejahres bestanden nach wie vor Doppelbilder. Der Geruchsinn war nicht zurückgekommen und der Abgang von Flüssigkeit trat erneut ein. Es erfolgte eine Überweisung auf die Neurochirurgie des LKH Graz zu Prof. Dr. H., der sich der jungen Frau annahm. Erneut medikamentöse Behandlung in stationärer Behandlung gegen den Flüssigkeitsverlust. 

Das Unfallopfer, immer wieder begleitet von ihrem Freund, dem keine Schuld an dem Unfall zugesprochen wurde, kämpfte weiterhin mit Schmerzen und Doppelbildern. Das zugesprochene Schmerzensgeld konnte die Situation nicht annähernd aufwiegen.

Schließlich wurde Ende März der linken Schläfe ein Muskel entnommen zur Abdichtung der inneren Kopfverletzungen, die den Flüssigkeitsaustritt verhindern soll. Danach zum Auskurieren die Übersendung in die Reha-Klinik Stolzalpe. 

Schon nach kurzem Aufenthalt fühlte und hörte die Verunfallte, gluckartige Geräusche in der Stirnhöhle. Ein weiteres Mal wird die junge Frau ins LKH Graz verlegt. Entscheid: weitere Operation durch hinzugezogenen Experten. Bei der zweiten Operation wird dem Oberschenkel der Frau ein Muskel entfernt, um diesen in den Kopfbereich einsetzen zu können. Sehr tief unter dem Bereich der Stirnhöhle wird ein Loch in der ‚Siebbeinzelle‘ entdeckt, das nun endlich geschlossen und verdichtet werden konnte. 

Ein Martyrium körperlicher und seelischer Natur, nicht nur für sie, sondern auch für die Angehörigen. Dass die Frau noch so jung war, half dem Heilungsprozess. Die Doppelbilder sind bis heute beim Zurückschauen geblieben, der Geruchsinn kam nie zurück und die Zahnprobleme sind bis zum heutigen Tage nicht ausgestanden. 

Im Mai desselben Jahres verlobten sich die beiden Verunglückten. Im September heirateten sie.

Ich habe lange mit mir gerungen, ob ich diese Geschichte aus den Jahren 1966 und 1967 festhalten soll. Sie ist authentisch und berührt mich sehr. Ihre Ereignisse lässt mich immer wieder Vieles abwägen, das ich zu entscheiden habe. Sie veranlasst mich im Straßenverkehr sehr vorrausschauend zu fahren, und mir trotzdem immer wieder bewusst zu machen, wie schnell sich das Leben ändern kann – auch ohne eigenes Verschulden.

Diese November-Geschichte soll Menschen, die Leid durchleben, Mut machen, aber auch andere bestärken, mehr auf den nächsten zu achten und die Konsequenzen des eigenen Handelns oder Nichthandelns, wie Fahrzeugbeleuchtung gerade jetzt in dieser gefährlichen Zeit, richtig einzuschätzen. Nicht jeder Unfall dieser Art geht doch noch gut aus.

Meine Eltern hat dieser Unfall sehr zusammengeschweißt,

und sie waren mehr als fünfzig Jahre bis zum Tod meines Vaters glücklich verheiratet.


… it was a very grey November day.

A story about the Unforeseeable, Perseverance, Caution, and Love.

November 12th… 

A cold, windy, snowy day. A young couple was on their way to the airport in Klagenfurt in the early and already dark, evening to pick up the young woman’s brother. The roads were busy. The 23-year-old driver was driving extremely defensively as the snow flurries increased. The flakes were thrown with some force against the windshield, but also against the side windows. Not only the airstream added to this, also the gusts of Fall.

Communication was a minimum due to the driver’s concentration. The young woman, 19-years-old, sat attentively and avoiding disturbing him in the passenger seat. The oncoming traffic was sometimes quite dazzling. The road was slightly downhill, luckily not slippery. The driver always drove his vehicle well equipped at all times.

The impact appeared less severe than one would have had to assume in retrospect. Most of the car’s damage, which was nevertheless totaled, was through the passenger-seat window on the right.

Suddenly a standstill in the middle of the snowstorm.

The young man stared for an infinite second into space, into the incomprehensible, the incalculable. Then he stormed out of the vehicle to the other side. Threw open the door. The young woman was extremely bloody in the face and moaned repeatedly:

“My face is so cold!”

This was the girl’s last memory of that day.

Her boyfriend brought her to a nearby inn because she wanted to and could walk herself. A doctor was called who showed up quickly.

What had happened?

A completely unlit tractor that was loaded with wood, which was as unmarked as the vehicle itself and loaded well past the freight area of ​​the trailer, had stopped out of nowhere to turn. In the snowstorm the rural vehicle was like a wall, the couple’s car was slow, but still more or less unrestrained, crashing into the protruding wooden posts.

A wooden stake had broken through the windshield and hit the passenger exactly at face level. Her face was cut open by the chips of glass, especially her left side.

The doctor did some tests. Eye test. Walking and balance test. Language test. Clarification of pain. The diagnosis was ‘nothing bad’ and to keep calm in consequence of the shock.

Because of the impact of the incident, the young man insisted that his girlfriend be taken to the hospital. An ambulance was called, and she was taken there. He could no longer drive the car because of its damage and followed by hitchhiking as he could not take the ride on the ambulance because he had to clarify the situation first with the other party involved in the accident and the police.

The young woman’s next memory was a severe headache. She found herself in a hospital bed and could not remember anything. The door of your room was open. She heard voices from the corridor – she recognized her parents and a doctor.

She could hear someone say, “If only it was just a concussion …“. She stopped thinking and closed her eyes. Finally, the group came into the room, and she was informed of her condition.

Skull base fracture. Nasal fracture. Cheekbone fracture. Incisions all over the face, mainly the left. Slightly injured legs. The young woman herself noticed double vision when she opened her eyes, she had no sense of smell, and her teeth hurt. Fluid leakage from the nose.

Hospital stay from November 12th up to December 21st with rest and drug treatment. No surgery.

In January of the following year there were still double images. The sense of smell had not returned, and the loss of liquid occurred again. A referral was made to the neurosurgery department of the county hospital of Graz to Prof. Dr. H., who took care of the young woman. Again, drug treatment in in-patient treatment against the loss of fluid.

The accident victim, accompanied again and again by her boyfriend, who was not blamed for the accident, continued to struggle with pain and double vision. The material compensation for pain and suffering couldn’t begin to outweigh the situation.

Finally, at the end of March, a muscle was removed from the left temple to seal the internal head injuries in an operation to prevent the leakage of fluid. Afterwards the transfer to the Rehabilitation Clinic Stolzalpe to heal.

After a short stay, the accident victim felt and heard gurgling noises in the frontal sinus. The young woman was relocated to the Graz hospital once again. Decision: further operation by consulted experts. In the second surgery, a muscle was removed from the woman’s thigh to be inserted into the head area. Very deep below the frontal sinus area, a hole was discovered in the ‘ethmoid cell’, which could now finally be closed and sealed.

A distress of the physical and mental nature, not only for her, but also for her loved ones. That the woman was still so young helped the healing process. The double vision has remained to this very day when looking back over her shoulder, the sense of smell never came back, and to this day the dental problems are not quite over.

In May of the same year, the victim and her boyfriend became engaged. They married in September.

I struggled with myself for a long time whether I should record this story from 1966 and 1967. It is 100% authentic and touches me a lot. Its events make me weigh a lot – again and again – that I have to decide. It prompts me to be very foresighted when driving, and yet to remind myself over and over how quickly life can change – even through no fault of my own.

This November story is intended to support people who are going through suffering, but also to encourage others to pay more attention to the fallow man and to correctly assess the consequences of their own actions or inactions, such as vehicle lighting right now in this dangerous time. Not every accident of this kind ends well after all.

This accident welded my parents together very much,

and they were happily married for more than fifty years until my father’s death.

… ein kleiner ungewollter Schwips.

Warum man sich immer fragen sollte, was im Glas ist und wem es gehört.

Passend in die Zeit von Junker, Sturm und (Süß)Most erinnere ich mich an meinen ersten Schwips. Keine Sorge, dies ist keine Geschichte über Trunkenheit oder ein rauschendes Fest.

Ein warmer Sonntagvormittag. Wir Kinder spielten draußen. Was, weiß ich nicht mehr, aber ich vermute Abfangen oder Ähnliches, denn ich erinnere mich, dass ich sehr durstig in die damals im oberen Stockwerk befindliche Küche düste, um mir etwas zu trinken zu holen. 

Die Balkontür war offen, weil es so schön und warm war. Ein Glas mit Apfelsaft stand –zugedeckt mit einem Glasuntersetzer, damit keine Fliegen oder Wespen sich daran erquicken konnten – neben der Spüle und wartete nur darauf von mir geleert zu werden.

Wie durstige Kinder so sind, stürzte ich mich darauf, nahm den Insektenschutz vom Glas und machte gleich einmal ein-zwei große Schlucke.

Das sollte mir mein ‚Verhängnis‘ werden.

Mein Durstgefühl und Ungeduld hatten mich nicht sofort erkennen lassen, dass es kein Apfelsaft, sondern Most gewesen war, den ich da getrunken hatte. Das Aroma war sauer-herb, und der für mich damals abschreckende Geschmack schüttelte mich. 

Ich spuckte aus, was ging und schüttete den Rest in die Spüle. Das Zeug schmeckte grausig, das gehörte auf jeden Fall weggeschüttet. Mitten in dieser Aktion fand mich meine Mutter in der Küche und fragte mich, was ich tat. Ich erklärte es ihr und ihre Augen wechselten von fragend zu gestresst. 

Sie wollte wissen, wieviel ich getrunken hatte und gab mir sofort ein neues Glas mit frischem Wasser, das ich vor ihren Augen trinken sollte. Ich tat es natürlich, obwohl ich nicht genau wusste, warum. Sie rief den Arzt an, der Wochenenddienst hatte und sprach aufgeregt mit ihm. Zum Glück wurde sie während des Gesprächs wieder ruhiger. Ich verstand die Aufregung nicht. Allerdings wurde mir etwas schwindlig im Kopf. So, wie wenn einen die Freundinnen beim „Blinde Kuh“ – Spiel im Kreis drehen. 

Meine Mutter setzte mich auf meinen Sessel in der Küche und begann schließlich zu erläutern, dass ich versehentlich ein alkoholisches Getränk erwischt hatte und mich nicht wundern sollte, wenn ich etwas schwindlig oder müde oder beides würde. Laut Arzt wären der Alkoholgehalt und die Menge meiner Einnahme aber zu gering gewesen, um Schlimmes auszulösen. Falls ich mich also eigenartig, schwindlig oder müde fühlte, sollte ich schön ruhig sitzen bleiben oder mich gar hinlegen.

Ich erinnere mich dann, dass ich es mir auf dem Sessel kuschelig machte und offensichtlich eindöste. Nicht für lange, aber lange genug, sodass mein um vier Jahre älterer Bruder mich neckte, in dem er behauptete, ich hätte ‚meinen Rausch‘ ausgeschlafen. Haha! Sehr witzig!

Aber eines hatten sowohl ich als auch meine Eltern gelernt:

Meine Eltern, dass sie keine alkoholischen Getränke so stehen lassen sollten, und ich, rumstehende Getränke nicht einfach, ohne zu fragen, zu trinken.

P.S. ich muss zugeben, dass es mir bei meiner Oma nochmals ähnlich erging. Kalter, schwarzer Kaffee stand rum in der Küche, ich dachte, es sei Cola – da habe ich noch mehr gespuckt als beim Most.


… I was unwantedly a little tipsy.

Why you should always ask first what is in the glass and who it belongs to.

At the season for Junker (young wine), Sturm (half fermented wine) and (sweet) Most (apple juice/cider), I remember my first tipsiness. Don’t worry, this isn’t a ‘drunken’ story or an excessive party.

A warm Sunday morning. We children played outside. I don’t recall what, but I suspect playing tag or something like that, because I remember that I was very thirsty and ran into the kitchen on the upper floor to get something to drink.

The balcony door was open because it was so nice and warm. A glass with apple juice was – covered with a coaster for flies or wasps not being able to refresh themselves – next to the sink and just waiting to be emptied by me.

As craving children are, I dashed at it, took the insect cover from the glass, and took one or two big sips.

That should be my ‘doom’.

My feeling of thirst and impatience had not let me immediately realize that it was not apple juice but cider that I had been drinking. The taste was sour and tart as well as off-putting to me and made me want to shake it off.

I spat out what I could and poured the rest into the sink. The stuff tasted horrible, it definitely ought to be thrown away. In the middle of all this, my mother found me in the kitchen and asked what I was doing. I explained it to her, and her eyes changed from questioning to stressed.

She wanted to know how much I’ve had had to drink and immediately gave me a new glass of fresh water to drink right in front of her. I did, of course, although I wasn’t sure why. She called the doctor of the weekend shift and spoke actively. Fortunately, she calmed down again during the conversation. I didn’t understand the excitement. However, I got a little dizzy in my head. Like when your friends turn you around as in “blindman’s buff”.

My mom sat me in a kitchen chair and finally began to explain that I accidentally caught an alcoholic drink and shouldn’t be surprised if I got a little dizzy or tired, or both. According to the doctor, the alcohol content and the amount of my ingestion would have been too low to cause anything bad. So, if I was feeling weird, dizzy, or tired, I should sit still or lie down. 

I then remember making myself comfy on that chair and obviously dozing off. Not for long, but long enough for my four years older brother to tease me by claiming that I had ‘to sleep it off’. Haha! Very funny!

But one thing we learned, both me and my parents:

My folks that they shouldn’t leave alcoholic beverages like this standing around and I not just to drink stuff standing around without asking.

P.S. I have to admit that at my grandma’s I felt the same way one more time. Cold, black coffee was standing around in the kitchen, I thought it was a Coke. – I spit even harder than with that cider, by the way.

… eine nicht angenommene Challenge.

Warum es wichtig ist, auch einmal Nein zu sagen.

Im Sommer 2007 entwickelte sich mein damaliger Job als sehr herausfordernd, ja überbelastend. Es war nicht so sehr die Menge der Aufgaben, sondern die Umstände, diese zu erledigen oder gar zu lösen. Diesen Teil der Geschichte kurz machend: ich war mental am Ende mit daraus körperlichen entstehenden Problemen.

Tatsächlich ausgebrannt. Burnt out.

Mit meinem Chef vereinbarte ich eine zweimonatige Auszeit – unbezahlter Urlaub. Ich musste einfach raus aus der Situation, in der ich mich befand, um nicht unterzugehen.

Das ist aber noch nicht das Nein, von dem ich erzählen will.

Als die Auszeit fast vorüber war, hatte sich für meinen Chef eine neue Situation ergeben, und er war von Graz nach Wien übersiedelt. Also keine Rückkehr für mich in das alte Arbeitsumfeld. Da sich mein Mann damals gerade in den USA aufhielt, flog ich nach und hängte noch eine Verlängerung meiner beruflichen Abstinenz dran. 

Im November kehrte ich zurück und machte mich auf Arbeitssuche. Wie der Zufall manchmal so spielt, suchte die ehemalige Österreich-Vertreterin für eine exklusive Reisegepäckmarke, mit der ich mich immer hervorragend, ja freundschaftlich verstanden hatte, eine erfahrene Persönlichkeit sowohl für das Büro und die Branche an und für sich, da sie sich mit ihrem Mann selbstständig gemacht hatte.

Es war, als ob ein Traum wahr werden würde. Bis die Realität ihre wunderschön gepflegten, gutaussehenden, geheim gehaltenen Krallen zeigte.

Nach kurzer Abstimmung traf ich mich mit meiner geschätzten Bekannten, die sich inzwischen richtig weiblich und nicht nur mehr als Business-Woman präsentierte. Wir verstanden uns wie eh und je – alles perfekt. Ihr Mann war mir nicht so sympathisch, aber das war mir nicht so wichtig. Ich würde mehr mit ihr zu tun haben, mit Produktentwicklung, Einkauf und Qualitätsmanagement sowie der Reorganisation des gesamten Büroablaufes.

Eintritt war mit dem 1. Februar geplant, da ich mit meinem zukünftigen Mann Anfang 2008 eine Schiffsreise bereits fix gebucht hatte. 

Bereits diese Tatsache wurde mir von der Sekretärin (heute sagt man wohl Assistentin) von Anfang an vorgehalten. Sätze wie „Die neue fängt mit einem Urlaub an.“, waren von Anfang an den Mitarbeitern kolportiert worden. Dass ich bereits meine erste Dienstreise nach Hongkong und Shenzhen zwei Monate später absolvierte, stieß auf Neid und Missgunst. Obendrauf, meinte ein Mitinhaber der Firma aus Deutschland sich mir gegenüber außerdem als ‚sehr sympathisch‘ zu präsentieren ( ‚Zwinker‘). Mit all dem hätte ich umgehen können. Nichts, was mir nicht in meiner beruflichen Laufbahn schon untergekommen wäre.

Was ich allerdings nicht akzeptieren konnte, war, dass es meines Dafürhaltens zu viel zu vielen Mahnungen kam, die genau auf meinem Schreibtisch landeten. Die Beträge spannten sich zwischen EUR 50, — und 70.000, –(!). Von verschiedensten Firmen aus Österreich, Indien, Türkei, Deutschland und China. Unbeantwortete Anfragen von Kunden, die wiederholt anriefen und mich (als Erstkontakt) mit zum Teil niederschmetternden Lauthals-Telefonaten fertigmachen versuchten – eigentlich, etwas erreichen wollten.

Darüber hinaus versuchten meine ehemals so verstandene Geschäftspartnerin und ihr Ehemann eine alte „Wiener Marke“, deren Rechte sie gekauft hatten, wieder aufleben zu lassen zu Verkaufspreisen jenseits etablierter internationaler Marken der Handtaschen, Feinlederware und Accessoires wie Füllfedern, Uhren, Sonnenbrillen und Reisegepäck. 

Eine Traumwelt, die versucht wurde in einer Rekordzeit umzusetzen in einer südsteirischen Kleinstadt. Eine Illusion ohne Logistik, Strategie und finanziellen Background, dafür Starallüren.

Ich muss kein Star sein. Und auch kein Sternchen. Ich arbeite gerne, auch viel und kämpfe für Dinge mit Aussicht auf Erfolg. Alle Indizien und Fakten deuteten auf einen Fall der „Wiener Marke“ als auch auf den Import-Export Geschäftszweig hin, während sich die Mahnungen stapelten.

Keine Leadership, kein Kundenservice auf Chefetage dafür nachmittags Golf. Kein Neid, sorry.

Nach vier Monaten hatte ich genug gesehen. Ich kündigte Ende Mai, um Ende Juni von diesem Schlamassel befreit zu sein. Die Erinnerung daran, dass mein Vater mir gesagt hatte, es doch als Herausforderung zu sehen, habe ich ganz vorne auf meiner persönlichen Festplatte und rufe es mir immer wieder auf. Ich weiß noch genau, als ich mit Überzeugung sagte:

Hier liegt die Challenge darin, früh genug NEIN zu sagen.“

Meine Vorrausage war zwei Jahre für den Konkurs beider Geschäftszweige. Es war sogar eher mit je rund je einer Million Euro Verschuldung und damit sogar in den Medien. Ich bin einer Farce entkommen und weiß heute noch um das Gefühl, im richtigen Moment, Nein gesagt zu haben.

Man muss nicht jede Herausforderung annehmen, um Rückgrat zu zeigen.

Aber es ist wichtig, auch NEIN sagen zu LERNEN.

[*inspiriert von Sabine Krömer IG-post]


… there was a challenge that was not accepted.

Why it is important to say no once in a while.

In the summer of 2007, my job at the time turned out to be very challenging, even overburdening. It wasn’t so much the number of tasks, but the circumstances of completing or even solving them. To make this part of the story short: I was mentally exhausted with resulting physical problems.

In fact, burnt out.

I arranged a two-month break with my boss – unpaid leave. I just had to get out of the situation I was in, in order not to go under.

But that is not yet the ‘NO’, I want to tell you about.

When the time-out was almost over, a new situation had arisen for my boss, and he had moved from Graz to Vienna. No return to the old work environment for me. Since my now husband was in the USA at the time, I flew overseas and added an extension of my professional abstinence.

I returned in November and started looking for a job. As luck would have it, the former Austria representative of an exclusive luggage brand, with who I had always got on extremely well, even on a friendly basis, was looking for an experienced personality for both the office and the industry itself, as she became self-employed together with her husband and had started their own business.

It was like a dream was come true. Until reality showed its beautifully manicured, good-looking secret kept claws.

After a short consultation, I met my esteemed acquaintance, who was now really feminine and not just a businesswoman. We got along as ever – everything was perfect. I didn’t like her husband that much, but that wasn’t so important to me. I would have more to do with her, with product development, purchasing and quality management as well as the reorganization of the entire office process.

Entry was planned for February 1st, as I and my future husband had already booked a ship trip at the beginning of 2008.

This fact was held up against me by the secretary (nowadays they are said to be an assistant) from the start. Sentences like “The new one starts with a vacation” were rumored to the employees before I even started. The fact that I made my first business trip to Hong Kong and Shenzhen two months later met with envy and resentment. To top it, the co-owner of the company from Germany presented himself ‘very personable’ towards me (‘wink-wink’). I could have dealt with all of that. Nothing I haven’t seen before in my professional career.

What I couldn’t accept, however, was, that in my opinion, there were too many reminder-letters that landed right on my desk. The amounts ranged between EUR 50,– and 70.000,– (!). From various companies from Austria, India, Turkey, Germany and China. Unanswered inquiries from customers who called repeatedly and tried to finish me off (as the first contact) with sometimes devastating loud-necked phone calls – actually, to finally get somewhere with their issues.

In addition, my former business partner and her husband tried to revive an old “Viennese brand”, the rights of which they had bought, at retail prices beyond established international brands of handbags, fine leather goods and accessories such as fountain pens, watches, sunglasses, and luggage.

A dream world that was tried to be implemented in record time in a small town in southern Styria. An illusion without logistics, strategy, and financial background, but starry airs.

I don’t have to be a star. No glitterati. I like to work, also hard, and I fight for things that have a chance of success. All the indicators and facts pointed to a fall of the “Viennese brand” as well as the import-export branch of the business, while the reminders kept piling up.

No leadership, no customer service on the executive floor, but golf in the afternoons. No envy, sorry.

After four months I had seen enough. I resigned at the end of May to be free of this mess by the end of June. The memory of my father telling me to see it as a challenge is right at the front of my personal ‘hard drive’ and I keep calling it up. I remember exactly when I said with conviction:

“The challenge here is to say NO early enough.”

My prediction was that in two years both branches of the business would be bancrupt. It happened even earlier and both branches of the company were out around one million euros each and thus even in the media. I escaped a farce and still remember the feeling of saying no at the right moment. 

You don’t have to take on every challenge to stand up for yourself.

But it is important to LEARN to say NO.

… ein Plan B.

Wie sich unsere Urlaubspläne in Luft aufgelöst haben.

Seit vielen Jahren will ich schon nach Norwegen. Zu Weihnachten 2017 hat mir mein Mark dann eine Reise zu den Fjorden und den Lofoten des ersehnten skandinavischen Landes geschenkt – Bedingung: er darf mit. Aber sicher doch :-).

Da die Jahre 2017 und 2018 familiär es mir nicht erlaubten, diese Reise zu machen, 2019 es sich beruflich zeitlich nicht ausging und letztes Jahr bekanntlich die Pandemie uns nicht nur mental in Atem, sondern lange Zeit auch in den eigenen vier Wänden hielt, war 2021 das Jahr der Umsetzung. 

Alles wurde bereits vor vielen Wochen gebucht. Viele von uns kennen es – Hotels oder B&Bs, Flug, Zug, Fähre, Mietauto. Reise tipp-top zusammengestellt mit genug Freiraum für flexible Wanderziele und lange Strandspaziergänge, etwas Kultur und Sightseeing inklusive.

Dass wir uns beide dafür und viele andere Gründe einer Vollimpfung unterziehen würden, war klar, besprochen und vollzogen. 

Alles war wundervoll geplant gewesen. 

Das war allerdings in Covid-Zeiten – zugegebenermaßen – nach wie vor ein naives Unterfangen. Obwohl mein lieber amerikanischer Mann die erste Impfung hier in Österreich erhalten und sich der zweiten in seinem Heimatland USA geholt hatte, wird dies in Norwegen leider nicht anerkannt. Er bekommt auch in Österreich keine Bestätigung, dass er beide Teilimpfungen erhalten hat. Er darf ins Fitnessstudio, ins Restaurant, ins Kino, Konzert und die Oper, aber an die frische Luft in Norwegen darf er nicht. 

Wir werfen das Norwegen das auch gar nicht vor. Ganz im Gegenteil. Nur zu und gut für das Land, dass es so strikt ist, denn nur so kann im großen pandemischen Gefüge etwas erreicht werden. Trotzdem finde ich es schade, dass vollgeimpften Personen, die ihren Beitrag leisten und somit helfen, der Pandemie das Handwerk zu legen, doch Steine in den Weg gelegt werden. 

Ich war von Anfang an eher ein Impfgegner, aber viele Indikatoren haben mich überzeugt, einen Vollschutz zu bekommen. Genauso dachte mein Mark. Vollschutz. 

So werden wir nun voll geschützt einen ‚Plan B‘ starten, nachdem wir gestern alle Reservierungen, die zur Buchungszeit alle noch impflegal waren, storniert haben. Norwegen wird auf uns warten.

Wie beruhigend, dass es diesen berühmten Satz gibt: „Wer weiß, wofür es gut ist!“

All jenen, die auch einen Ersatzplan erstellen mussten für ihre wohlverdiente Auszeit, wünsche ich einen besonders schönen Urlaub.

… there was a plan B.

How our vacation plans vanished into thin air.

I’ve wanted to go to Norway for many years. For Christmas 2017, my dear Mark gifted me a trip to the fjords and Lofoten islands of the longed-for Scandinavian country – with one condition: He can come too. Well, of course :-).

Since the years 2017 and 2018 did not allow me to make this trip because of family matters, in 2019 there was no time for business reasons, and last year, as is well known, the pandemic not only kept us mentally in suspense, but also locked us in our own four walls for a long time, it was 2021 – the year of implementation.

Everything was booked lots of weeks ago. Many of us know the process – hotels or B & Bs, flights, trains, ferries, rental car. Travel tip-top compiled with enough space for flexible hiking destinations and long walks on the beach, including some culture and sightseeing.

It was clear, discussed and carried out that we would both undergo a full vaccination for this and for many other reasons.

Everything had been wonderfully planned.

Admittedly, this was still a naive undertaking in Covid times. Although my dear American husband received the first vaccination here in Austria and the second in his home country USA, this is unfortunately not recognized in Norway. Even in Austria, he does not receive any confirmation that he has received both partial vaccinations. He’s allowed to go to the gym, restaurant, movie theatre, concert and opera, but he’s not allowed to go out into the fresh air in Norway.

We don’t blame Norway for it by any means. Quite the contrary. More power to this country that it is so strict because this is the only way to achieve something in the worldwide pandemic structure. Nevertheless, I think it is a shame that people who have been fully vaccinated and who are doing their part and thus helping to put an end to the pandemic, are put hurdles in the way.

From the very beginning, I was more of a vaccine opponent, but many indicators convinced me to get full protection. That’s what my Mark thought as well. Full protection.

So, we will now – fully vaccinated – start a ‘plan B’, since yesterday we had to cancel all reservations that were all ‘vaccination – approved’ at the time of booking. Norway will wait for us.

How comforting that there is this famous phrase: “Who knows what it’s good for!”

For everyone who also had to create a replacement plan for their well-deserved holidays, I wish a particularly nice vacation.

… ein kleiner Piep-Matz.

Wie wir einem Jungvogel einen guten Start ins Leben ermöglicht haben.

Auch schon in meiner frühen Teenagerzeit gab schwere Unwetter und Starkregen begleitet von Hagel. Wie Sommertage es so an sich haben. Wenn man in einem sicher und fest gebauten Haus aufwachsen darf, fällt das unter die Rubrik Abenteuer. Ich zumindest habe Gewitter immer geliebt. Je näher und je lauter, desto besser.

Natürlich kalkuliert man da die Gefahren, Überschwemmungen und individuellen Schicksale nicht mit ein. Aber anhand Lebens eines kleinen Vogeljungen habe ich gelernt, dass abenteuerliches Vergnügen und Desaster nahe beieinander liegen können. 

Es war also wieder einmal ein Sturm über mein Elternhaus hereingebrochen nach einem heißen Sommertag, Aufbau von Schwüle und mit Elektrizität geladenen Wolken. Blitz und Donner gaben sich sozusagen die Himmelstürklinken in die Hand und für mich war es einfach nur ein Schauspiel. Die Bäume bogen sich im starken Wind und ab und zu konnte man ein Krachen im Holz oder eines abbrechenden Astes hören. Noch grüne Blätter wurden durch die Luft gewirbelt, die Regentropfen fielen nicht nur auf den Boden, sondern wurden regelrecht auf die Erde gepeitscht. 

Am nächsten Morgen verging meine Freude – es hieß nun: Aufräumarbeiten. Abgebrochene Äste aufsammeln, Blumenbeete reparieren, Gemüsegarten wieder herrichten. Wir waren alle draußen und halfen zusammen. Neben des begleitenden Gemurmels im Gespräch mit Nachbarn und untereinander, hörte ich ein aufgeregtes Zwitschern und leises – wie soll ich sagen – Piepsen.

Ich konnte erst nicht feststellen, woher es kam. Neugierig begann ich zu recherchieren.

Dann bemerkte ich den Ursprung dieses Vogelstimmen-Austausches. Eine Buchfinkmutter fütterte ein Junges hinter dem Baumstamm unserer Silbertanne. Rund drei Meter entfernt war das zerstörte Nest auf dem Boden, wie viele Äste verschiedener Größe. Ich machte meinen Papa darauf aufmerksam und er verzog traurig das Gesicht. Ja, das Buchfinkennest war eben nicht so standhaft wie unser Haus aus Ziegel und Zement.

Ich war verzweifelt. Das junge Vogelbaby war noch so klein, dass es nicht fliegen konnte und auf dem Boden komplett ungeschützt. Berühren war verboten, weil sonst die Mutter möglichweise nicht mehr kommen würde, es zu füttern. Wir alle beratschlagten kurz die Situation. Da hatte mein Bruder eine tolle Idee – wir mussten das Junge ins Nest und das Nest in unser altes Meerschweinchen-Gehege bekommen, ohne das kleine Wesen zu berühren. 

Ganz behutsam nahm mein Vater ein paar größere Ahornblätter vom Boden und schaffe es, den Jungvogel ins Nest zu heben, das ihm mein Bruder hinhielt. Anschließend setzten wir das Nest samt Vogel in den kleinen ehemaligen Reisekäfig. Durch diese Gitterstäbe konnte die Mutter das Junge füttern – das war auf jeden Fall unsere Hoffnung.

Wir nahmen großen Abstand, aber in Observationsposition. Die Buchfinkmama brauchte ungefähr zehn Minuten, um durch ihr eigenes Rufen und die zittrigen Antworten des Kindes den neuen Standort ausfindig zu machen. Aber schlussendlich akzeptierte sie die neue Situation und nur kurze Zeit später begann sie das Junge zu füttern. Wir atmeten alle erleichtert auf. 

Noch erlöster waren wir, als wir am nächsten Tag feststellten, dass die Nachbarskatze vor dem Käfig Stellung genommen hatte, aber nichts Nesträuberisches ausrichten konnte.

Für eine gute Woche beobachteten wir die Situation sehr genau und sobald der Jungvogel flügge wurde, setzte mein Vater ihn auf einen Ast einer Erle und wir hofften alle, dass er weiter versorgt wurde. Wir wurden nicht enttäuscht. Mama Buchfink stellte sich auf diese Situation ein und unser Piep-Matz wuchs und gedieh, verlor seine Babyfedern und wurde erwachsen. 

Am letzten Tag, an dem ich ihn bewusst sah, legte er viele Meter von einem zum nächsten Ast, von diesem zum weiteren Baum fliegend zurück. Er hatte es geschafft, und ich war überglücklich.

Bei jedem Regen dachte ich nun an diesen kleinen Vogel, der meine Einstellung zu Wetterereignissen drastisch änderte.Vergnügung und trauriges Schicksal liegen oft sehr nah zusammen – nicht nur im Leben eines kleinen Vogels.


… there was a little birdie.

How we gave a young bird a good start into life.

Even back then in my early teenage years, there were severe storms and heavy rain accompanied by hail. Just like Summer days always have it. If you can grow up in a safe and solid house, that falls under the title of adventure. At least I’ve always loved thunderstorms. The closer and the louder, the better.

Of course, you don’t consider the dangers, floods, and individual fates. But from a little baby bird’s life I learned that adventurous pleasure and disaster can go hand in hand.

So, once again a storm had broken on top my parents’ house after a hot summer day, a build-up of humidity and clouds charged with electricity. Lightning and thunder literally shook the gates of Heaven and for me it was just a spectacle. The trees bent in the strong wind and every now and then you could hear a crack in the wood or a branch breaking off. Leaves that were still green were whirled through the air, the raindrops not only fell on the ground, but were literally smashed onto the earth.

The next morning my joy passed – it was now time to clean up. Pick up broken branches, repair flower beds, restore the vegetable garden. We were all outside helping together. In addition to the accompanying murmur in conversation with neighbors and among each other, I heard an agitated chirping and soft – how should I put it – beeping.

At first, I couldn’t tell where it came from. Curiously, I began to search around.

Then I noticed the origin of this exchange of birdcalls. A mother chaffinch was feeding a young behind the trunk of our silver fir. About three meters away was the destroyed nest on the ground, just like many branches of various sizes. I pointed this out to my dad, and he grimaced sadly. Yes, the chaffinch nest wasn’t as firm as our brick and cement house.

I was desperate. The young baby bird was still so small that it couldn’t fly and was completely unprotected on the ground. Tocuhing was forbidden because otherwise the mother might not come back to feed it. We all briefly discussed the situation. My brother had a great idea – we had to put the young in the nest and the nest in our old guinea pig enclosure without touching the little creature.

My father carefully took a couple of larger maple leaves from the ground and managed to lift the young bird into the nest that my brother held out for him. Then we put the nest with the bird in the small former travel cage. The mother was able to feed the young through its bars – that was definitely our hope.

We our distance, but in observation position. It took the chaffinch mom about ten minutes to locate the new location through her own shouts and the shaky answers from the child. But in the end, she accepted the new situation and only a short time later began to feed the birdie. We all breathed a sigh of relief.

We were even more eased when we discovered the next day that the neighbors’ cat had taken position in front of the cage but couldn’t do anything to become a nest predator.

For a solid week we observed the situation very closely and as soon as the young bird fledged, my father put him on a branch of an alder, and we all hoped that he would continue to be looked after. We were not disappointed. Mama chaffinch adapted also to this situation and our birdie flourished and prospered, lost its baby feathers, and grew up.

On the last day that I saw him consciously, he covered many meters from one branch to the next, flying from this to the next tree. He had done it and I was overjoyed.

Every time it rained, I thought of this baby finch, which drastically changed my attitude towards weather events. Pleasure and sad fate are often very close together – and not just in the life of a little bird.

… eine andere Art des Verstehens.

Kleine Geste, gute Hilfe.

Irgendwann im Frühjahr 2014 hat mich ein Interesse eingeholt, mit dem ich schon längere Zeit innerlich befasst war. Hausarbeit stand auf dem Programm und ich hatte den Fernseher eingeschaltet. Es lief ein Film, der sich mit dem Thema Gehörlosigkeit und Gebärdensprache befasst. 

Das Erlernen dieser besonderen Sprache interessierte mich schon seit einiger Zeit, obwohl ich nie in eine Situation gekommen war, die dieses Interesse unmittelbar gerechtfertigt hätte. Das sollte sich bereits am darauffolgenden Tag ändern:

Ich hatte in der Stadt zu tun und war unter anderem in einem Postamt, wo ich ein Paket aufzugeben hatte. Nur ein Schalter war besetzt und ich war die dritte in der Warteschlange. Wie immer war ich ein wenig unter Zeitdruck, aber nicht genug, um mein Vorhaben abzubrechen. Endlich kam der junge Mann vor mir an die Reihe, und es schien von Anfang an Kommunikationsschwierigkeiten zu geben. 

Was war da los? Wusste er nicht, was er wollte? 

Meine Uhr hatte all meine Aufmerksamkeit. Ich versuche immer Abstand zu nehmen von den Angelegenheiten von anderen Kunden vor mir, wenn ich in einer Bank, Post oder einem Amt bin. Der junge Mann schien mit Händen und Füßen zu reden. Das erfasste dann doch meine Aufmerksamkeit mehr als die verrinnende Zeit. Vielleicht war er der deutschen Sprache nicht mächtig und eventuell konnte ich mit Englisch aushelfen? Da bin ich immer gerne bereit, unterstützend einzugreifen, wenn es nicht aufdringlich erscheint und hilft.

Ich weiß, wie schwer es manchmal ist, die richtigen Worte zu finden oder etwas zu vermitteln, wenn man etwas unbedingt ausdrücken will und einem der richtige Ausdruck oder das richtige Verb fehlt, dies zu tun. Man zieht sich dann gleich einmal zurück; Aufgeben und es irgendwie anders versuchen und ein anderes Mal ist oft die Folge. Nicht zu vergessen, die Enttäuschung über sich selbst und die eigenen Grenzen. 

Konnte ich also helfen?

Es stellte sich heraus, ich konnte es nicht. Ich realisierte, dass der junge Mann eine Sprache nutze, der ich nicht mächtig war. Die Gebärdensprache. Da stand ich nun – hilflos. Hilfloser als er, da mich das Schicksal dieses Menschen irgendwie persönlich traf. Einen Tag davor noch sah ich diesen Film und dachte mir, wie interessant es wäre, diese Sprache zu erlernen. Ich sah mich um? War jemand hier der Gebärdensprache mächtig? 

Allen Mut zusammennehmend fragte ich in die Warteschlange: “Spricht jemand hier die Gebärdensprache?

Da sah die Postangestellte zu mir, und sie hatte einen Anflug von Erleichterung im Gesicht. Sie bat den jungen Mann mit einer Handbewegung, wie man jeden kommunizierenden Menschen auffordert, zu warten. Nicht einmal eine Minute später kehrte sie mit einer Kollegin zurück und diese sprach die Sprache des Gehörlosen. 

Ich war innerlich bewegt, erleichtert, dass geholfen werden konnte. Irgendwie war ich froh, dass ich diese Zivilcourage aufgebracht hatte, diese Frage laut auszusprechen. Außerdem fasste ich in diesem Moment den Entschluss diese Sprache lernen zu wollen, und zwar auf Deutsch und Englisch. 

Am selben Nachmittag begann ich mit allerlei Recherchen, las mich in das Thema ein über die Gebärdensprache, über Gehörlosigkeit, über die Schwierigkeiten wegen Gehörminderung, die von Geburt an besteht, überhaupt sprechen zu lernen. Ich involvierte meine Familie und auch eine liebe Nachbarin, die in ihrem Studium mit dem Erlernen der Gebärdensprache befasst war.

Sie verhalf mir zu einem tollen Buch („Der Schrei der Möwe“ von Emmanuelle Laborit). Es sollte nicht das einzige Buch bleiben, das ich in diesem Zusammenhang kaufte. Dazu kamen Bücher über die Deutsche und die Amerikanische Gebärdensprache, DVDs; ich lud mir Apps auf mein Smartphone, mein Tablet und meinen Laptop, die mit Videos helfen, die Gesten richtig zu machen. Ich erlernte das internationale Alphabet und der beste Weg, dies zu tun, ist vor dem Spiegel, um die Gesten ‚live’ zu beobachten.

Ich wollte noch im Herbst mit meinem Studium beginnen. Selbst in einer Universität von Colorado/USA bin ich registriert, um irgendwann mit einem Fernstudium beginnen zu können.

Mir kam dann im Jahr 2014 einiges ‚dazwischen’. Privater Natur. Beruflicher Natur. Aber es war nur eine Frage der Zeit, bis ich mich diesem Thema intensiver widmen würde.

Wenn man eine andere Sprache nicht spricht, kann man sich noch immer mit Gesten, Wortfetzen und sanften, lauten, bestimmenden, beschaulichen Tonlagen in der Stimme weiterhelfen, um jemandem beizustehen, ein Problem zu lösen. Bei gehörlosen Menschen fällt das komplett weg.

Auch wenn ich dieses Studium offiziell nie begonnen habe, da sich Lebenswege anders kreuzten, als ich es geplant hatte, so lehre ich mich selbst immer wieder mit der einen oder anderen Geste und häufigen Zeichen.

Vielleicht kann ich für irgendjemand einmal einen positiven Unterschied machen.


… there was another way of understanding.

Little gesture, good help.

Sometime during the spring of 2014, a long-time interest of mine caught up with me which I had engaged myself for quite a while. Housework had to be done and I had the TV on in the background. There was a movie that concerned itself with the subject of acquired deafness and Sign Language.

For some time, I had been interested to learn this specific language, although I never had been in a situation, whichwould have justified this immediate interest. This would change the very next day:

I had to run several errands in the city, and among them I went to the Post Office where I wanted to mail a package. There was only one counter open and I was third in line. As always I was a bit time constraint, but not enough to cancel my endeavor. Finally it was the turn of the young man ahead of me – and from the very beginning it seemed that there was some kind of communication problem.

What was going on? Didn’t he know what he wanted?

My watch had my full attention. I always try to keep my distance from the business of a client ahead of me when I am in a bank, a Post- or some other office. The young guy seemed to talk with his hands and legs – which finally drew my attention more than the passing time. Maybe he didn’t know German and I could help with English? I am always glad to step in to support if it helps – and I don’t appear pushy.

I know how difficult it is sometimes to convey a message, trying to find the right word or verb to express exactly what you want. It is easy to back out in situations like this, which end up more often than not in giving-up or trying things differently another time, not to forget the disappointment about yourself and your very own limits.

So – could I help?

As it turned out, I couldn’t. I realized that the young man used a language I was not able to offer. Sign Language. Here I was standing – helpless – even more helpless than him because he knew about his fate, which somehow touched me personally. Just the day before I had seen that movie and was thinking how interesting it would be to learn this language. I looked around. Could anybody speak Sign Language?

I gathered all my courage and asked out loud into the waiting crowd: „Does anybody know Sign Language?

The girl from the Post Office looked up to me and I could see a hint of relief in her face. She asked her client to wait a moment, using a gesture how all communicating people do. Less than a minute later she returned with a colleague of hers who actually spoke Sign Language. 

I was touched, relieved that there was help. Somehow, I was happy that I had taken this little bit of courage to ask that question out loud. In this very moment I came to a decision: I want to learn this language, both in German as well as English. 

The same afternoon I started various kinds of research, started to read more specifics about Sign Language, deafness, and about difficulties of Hearing Impairment from birth onto even being able to learn to speak. I involved my family and a very nice neighbor who had learned Sign Language during her time in college.

She was the one to get me a great book („The Caw of the Seagull“ by Emmanuelle Laborit). It wouldn’t remain the only book that I purchased concerning this subject. Added were books about German and American Sign Language, DVDs, I downloaded apps on my smartphone, my tablet as well as on my laptop, which help to do the ‘gestures’ correctly. I learned the international alphabet – and the best way to do so is in front of a mirror watching your gestures ‚live‘.

I wanted to start at the University that same fall. I even registered myself at a college in Colorado/USA to start an online study in the future.

The year 2014, however, had some surprises for me – of private nature as well as job-related. But it was only a question of time until I would dedicate myself more intensively to this subject. 

If you don’t speak different languages, you can still help yourself with gestures, parts of words and smooth, loud, firm, contemplative sound pitches in your voice to support someone to solve a situation. Yet, with strongly hearing impaired or deaf people this fails completely. 

Even though I have never officially started this Uni-course because life paths crossed differently than I had planned, I keep on teaching myself the one or the other gesture and frequent signs.

Maybe I can make a positive difference for someone someday.

… eine kleine abgeschiedene Almhütte.

Wie ein erster Eindruck trügen kann.

Meine Großeltern mütterlicherseits, die in der Obersteiermark lebten, hatte für viele Jahrzehnte eine kleine Almhütte gemietet, und wir Kinder wuchsen mit diesem Kleinod auf und auch mit dem schönen Gefühl, sich einfach zurückziehen zu können mit dem Komfort des Nicht-Komforts. Damit meine ich kein fließendes Wasser, Toilette irgendwo im Wald, keine Elektrizität – also richtig schön urig.

Leider lief der Mietvertrag nach 50 Jahren aus und wurde nicht erneuert. Somit war dieses Lebensgefühl für uns inzwischen Erwachsene nun verloren gegangen. 

Mein Bruder Michael allerdings gab nicht auf, an diesem Traum festzuhalten und über Umwege und die Hilfe eines Freundes unserer Familie, gelang es ihm nach einigen Jahren Suche ein ähnliches Objekt zu mieten.

Einsam gelegen. Privatbesitz einer sehr freundlichen älteren Dame. Auf einer sehr kleinen Waldlichtung und wirklich abgeschieden in absolut ruhiger Lage.

Kurz und gut – ein Traum zum Ausspannen und Abschalten.

Wir freuten uns alle für Michael, und so lud er uns ein, die Hütte einmal zu besuchen. Einfach einmal die Lage zu genießen und in der Zukunft die eine oder andere Auszeit mit ihm dort zu verbringen.

Zu viert fuhren wir an einem Wochenende zu seiner Hütte und dort angekommen, waren wir wirklich beeindruckt von der isolierten Lage und des herrlichen Naturschauspiels rund um dieses kleine Holzgebäude. Mein Bruder stellte in seiner Begeisterung fest, dass hier sicher nie jemand vorbeikommen würde, und er dieses Plätzchen für sich hatte. 

Die Bank vor der Hüttentüre lud zum Verweilen ein und so genossen wir die Ruhe, von der mein Bruder bereits so geschwärmt hatte, das Grün der Umgebung inhalierend …

Der friedliche Moment dauerte allerdings nicht lange. Ein Auto näherte sich. Sehen konnten wir es nicht, aber hören. Wie in einer Bewegung standen wir auf und sahen über die Böschung hinunter – den Blick auf den grasüberwachsenen Forstweg gerichtet.

Nicht zu glauben. Es war die Polizei!

Wir sahen uns dann doch erstaunt an. Was konnte die Polizei denn von uns wollen – hier in dieser beneidenswerten Einöde? Der Streifenwagen fuhr direkt bis vor den Holzzaun vor der Hütte und zwei Beamte stiegen aus. Spannung. Irgendwie. Darauf waren wir nun wirklich nicht vorbereitet gewesen. 

Der Fahrer des Polizeiautos eröffnete das Gespräch.

Grüß Gott. Wir sind Ihnen bis hierher gefolgt und würden Sie gerne etwas fragen.“

Wir beantworteten den Gruß höflich und waren selbstverständlich bereit, Auskunft zu geben, sofern wir das konnten. Die Beamten waren auf der Suche nach einem Mann, der vermisst wurde und wollten wissen, ob wir ihn gesehen hätten. Es folgte eine Beschreibung und mein Vater erwähnte, dass er einen Hut am Wegesrand gesehen hatte. Schwarzer, abgetragener Filzhut. Die Beamten notierten das.

Der Beschreibung nach kannte mein Bruder den Mann als Mitarbeiter der Besitzerin der Hütte, aber nicht so gut, dass er einen Aufenthaltsort wissen würde. Sorge bereitete, dass der Gesuchte einen Brief in seiner Unterkunft hinterlassen hatte, der auf Schlimmeres schließen ließ. Wir waren alle – obwohl wir ihn nicht beziehungsweise kaum kannten, bestürzt. 

Die Beamten ließen ihre direkten Kontaktnummern und die der Zentrale für uns da und baten um Hinweise, falls uns etwas auffallen sollte. Mit der Besitzerin der Hütte waren sie bereits selbst in Kontakt. 

Schließlich fuhren die Polizeibediensteten wieder und die Ruhe kehrte zurück. Trotzdem war alles irgendwie in Grau getaucht. Wir schüttelten bestürzt den Kopf und konnten gar nicht fassen, wie schnell sich eine Stimmung ändern konnte. 

Trotzdem versuchten wir nun die Stille in uns aufzunehmen, was aber sehr kurzfristig wieder gestört wurde. Ein recht lautes Gedröhn näherte sich der Hütte auf demselben Weg, den die Polizei gerade zur Abfahrt genutzt hatte.

Ein recht großer Traktor kam den Weg entlang und erschütterte die kleine Holzhütte. Mein Bruder verließ den eingezäunten Bereich und ging dem Fahrer des Traktors entgegen. Sie tauschten ein paar Worte aus und dann kam Michael zur Hütte zurück. Anscheinend mussten einige Baumstrünke, die in der Kehre lagen, abtransportiert werden, und so hatten wir für rund 30 Minuten ein Rattern und Knattern und Kettenklirren und Dröhnen, bis die Sache erledigt war. Dann konnten wir wieder dem Vogelgezwitscher und dem Bienensummen lauschen und uns der Ruhe erfreuen.

Nachdem aber aller guter Dinge drei sind, waren wir gar nicht mehr erstaunt, als zum dritten Mal ein Gefährt vorrückte. Jetzt war es die Vermieterin der Hütte und natürlich war sie sehr besorgt um ihren Mitarbeiter. Sie hatte Michaels Auto von ihrem Almhaus gesehen, ein paar Kehren weiter unten und hatte es erst jetzt geschafft, heraufzukommen, um ihm – nun natürlich auch uns – die beunruhigende Geschichte zu erzählen und ihr Herz auszuschütten. Natürlich würden wir uns sofort melden, würde Walter – so hieß der Vermisste – irgendwo auftauchen oder sich melden.

Michaels Vermieterin verabschiedete sich wieder und fuhr dahin. 

Bei späteren Besuchen dieses stillen Plätzchens wussten wir, dass Michael recht gehabt hatte. Niemand kam hier vorbei. Nicht einmal Wanderer oder Förster. Der erste Eindruck, der uns wie ein schlechter Film vorgekommen war, war falsch gewesen. Hier sagten sich Fuchs und Hase tatsächlich friedlich gute Nacht.

Zum Glück war dieser schöne Ort auch nicht mit negativen Nachrichten verwünscht durch die Unauffindbarkeit Walters. Es hatte sich herausgestellt, dass er sich finanziell übernommen und in einem Alkohol bereicherten Zustand diesen mysteriösen Brief geschrieben hatte. Michaels Vermieterin, Walters Chefin half ihm nach einem langen Gespräch wieder auf die Beine und zurück in geordnete Bahnen

Der Idylle stand somit nichts mehr im Wege. Inzwischen haben wir schon einige Familiengeburtstage dort gefeiert, und es kommen hoffentlich noch viele dazu. Abseits von Telefonsignal, Elektrizität, fließendem Wasser und ‚Zivilisation‘. Eben einfach nur schön.


… a small, secluded alpine cabin.

How a first impression can be deceptive.

My grandparents on my mother’s side, who lived in Upper Styria, had rented a small alpine cabin for many decades and us children grew up with this gem and also with the nice feeling of simply being able to withdraw with the comfort of ‘non-comfort’. I mean no running water, the toilet somewhere in the woods, no electricity – really nice and rustic.

Unfortunately, the lease expired after 50 years and was not renewed. So, this particular lifestyle feeling had now been lost for us as adults.

My brother Michael, however, did not give up on holding on to this dream and through detours and the help of a friend of our family, he managed to rent a similar property after years of searching.

Standing alone. Privately owned by a very friendly elderly lady. In a very small forest clearing and extremely secluded in an absolutely quiet location.

In short – a dream to relax and unwind.

We were all happy for Michael and so he invited us to visit the cabin finally. Simply to enjoy the location and in the future spending some time off there with him.

One weekend the four of us drove to his cabin and when we arrived, we were really impressed by the isolated location and the wonderful natural spectacle around this small wooden building. My brother mentioned in his enthusiasm that nobody would ever come by here and that he had this place to himself.

The bench in front of the house door invited us to linger and so we enjoyed the peace and quiet that my brother had already raved about, inhaling the green of the surroundings …

The peaceful moment, however, did not last very long. Five minutes at most. A vehicle approached. We couldn’t see it yet, but we could hear it. As if in one movement, we all got up and looked over the small balcony down the embankment – our gaze directed at the grass-overgrown – obviously very seldom traveled – forest path.

Unbelievable! It was the police!

We looked at each other in astonishment. What could the police want from us – here in this enviable wasteland? The police car drove right up to the wooden fence in front of the cabin and two officers got out. Tension. Somehow. We really weren’t prepared for that.

The driver of the police car opened the conversation.

Hello there. We have followed you this far and would like to ask you something.”

Politely we answered the greeting and were of course ready to provide any information if we could. The officers were looking for a man who was missing and wanted to know if we had seen him. A description followed and my father mentioned that he had seen a hat by the side of the road. Black, worn, felt hat. The officers made a note of this. According to the description, my brother knew the man as an employee of the owner of the cabin, but not so well that he would know any possible whereabouts. There was concern that the person wanted had left a letter in his accommodation that suggested nothing good. We were all dismayed – although we hardly knew or didn’t know him.

The officers left their direct contact numbers and those of the headquarters for us and asked for information if we noticed anything. They were already in contact with the owner of the cabin.

Eventually the police left and the calm returned. Still, everything was now somehow covered in gray. We shook our heads in dismay and couldn’t believe how quickly a mood could change.

Nevertheless, we tried to take in the silence, which was disturbed again after a very short time. A very loud roar approached the hut on the same path that the police had just used to leave.

A rather large tractor came along the path and shook the little wooden house. My brother left the fenced-in area and went to meet the driver of the tractor. They exchanged a few words and then Michael came back. Apparently, some tree stumps that were lying in the band had to be removed and so we had a commotion and rattle and chain clink and roar for about 30 minutes until the job was done. Then we could again listen to the twittering of birds and the humming of bees and enjoy the peace and quiet.

All good things come in threes, so we were no longer astonished when, yet another vehicle came around. Now it was the landlady of the cabin and of course she was very worried about her co-worker. She had seen Michael’s car from her alpine house, a few switchbacks down, and had only now managed to come uphill to tell him – now of course us too – the disturbing story and pour out her heart. Of course, we would contact her immediately if Walter – that was the missing person’s name – showed up somewhere.

Michael’s landlady said her goodbyes and drove off.

On subsequent visits to this quiet place, we learned that Michael was right. Nobody came by here. Ever. Not even hikers or forest rangers. The first impression, which seemed like a bad movie, was wrong. Here he was really in the sticks.

Fortunately, this beautiful place was not cursed with negative news due to the fact that Walter had gone missing. He was found later, and it turned out that he had run into depts and had written this mysterious letter in an alcohol-enriched state. Michael’s landlady – and Walter‘s boss – helped him get back on his feet after a long conversation and get back on track.

Nothing stood in the way of the idyll now. We have already celebrated a few family birthdays there, and hopefully there will be many more. Away from the phone signal, electricity, running water and ‘civilization’. Simply beautiful.